Mein Erfahrungs-Bericht zu SC Dieses soll niemanden Abschrecken es ist meine Persönliche Erfahrung mit Secret City! Meinen ersten Kontakt mit Secret City hatte ich 2008, mein Mann überraschte mich damit, er nahm mich in seiner Avatar-Gruppe auf. Gerade durch Secret City war ich sehr schnell sehr stark an das Spiel gebunden und es entstand so was wie ein zweites virtuelles Leben, das mehr und mehr Platz einnahm. So fing das an, dass ich mehr und mehr Zeit in Secret City verbracht habe. Meine damaliges Leben fand ich Tot langweilig und mir ging alle sehr auf die Nerven, auch in meiner Ehe lief einiges schief. Zur meiner Arbeit habe ich mich nur hingeschleppt, weil ich musste, ich musste ja auch meine Rechnungen bezahlen. Was ich real dachte, hat eh keinen interessiert und alles lief auch verkehrt. In der Community von Secret City war das komplett anders. Es lief ja alles Super ab. Ich hatte auch den zwang zu jeder Zeit verfügbar zu sein, auch nachts. Zu meinen damaligen süchtigen Zeiten war ich fast immer online. Ich schätze mal, 14 Stunden waren’s schon täglich. Der PC war auch nachts an und ich stand sogar auf, um mein Profil zu pflegen. Am Morgen war mein erste Weg natürlich zum PC, in Forum schauen, E-Mails checken usw. Dann ging es in die Arbeit. Nach der Arbeit ging‘s dann direkt wieder an den PC, ab in der virtuellen Welt, nebenbei in der Küche essen machen. Da blieb ich bis abends, bis ich irgendwann ins Bett gerufen wurde von meinen Mann. Mein Mann hat ziemlich rebelliert. Aber bei meinem sturen Kopf war das sinnlos. Er hat mich gefragt, ob ich nicht auch mal was anderes machen will außer ständig am PC zu sitzen. Ich sagte einfach nur: "Nein" , lass mich in Ruhe, das ist mein Leben. Ich habe einfach alles abgestritten. Süchtig ich? Ich doch nicht! Vielen meiner virtuellen Freunden ging es ähnlich. Die hatten auch oft Ärger mit ihren Partnern oder ihr/er Freund/in. Es ist ja auch nicht leicht, seinen Partner zu erklären, was man Wichtiges um 3 Uhr nachts am PC zu erledigen hat. Sicher habe ich das natürlich schon mitgekriegt und war immer wieder Stock wütend auf mich selbst und dazu im Zwiespalt mit mir selbst. Ich hatte ja die pure Angst, wenn meine virtuelle Welt mal nicht in der Nähe war. Außerdem sind viele reale Freunde auf der Strecke geblieben. Und ich habe auch meine Familie vernachlässigt , was mir früher immer gefallen hatte und mir sehr Wichtig war auf allen Familien Feiern Anwesen zu sein. Statt Einsamkeit, Desinteresse und meiner körperlicher Behinderung fand ich mich in der virtuellen Welt als gesunde, aktive Personen wieder. Nach 3 Jahren SC habe ich dann eingesehen, dass es so wohl nicht funktionieren kann, mein Leben virtuell zu leben. Ich habe einfach gemerkt, dass mir die Nähe zu meinen Mann und Familie extrem fehlte und dass ich innerlich auseinanderfalle, wenn ich so weiter mache. Am meisten fertig gemacht hat mich, dass ich kein richtiges reales Leben mehr hatte. Das hat mich irgendwann innerlich aufgefressen und ich wurde immer unglücklicher. Aber eines müssen wir uns alle vor Augen halten, es macht nicht klick und man ist draußen. Für mich war es ein langsamer Prozess. Auf jeden Fall musste ich selbst einsehen, dass etwas schief läuft in meinen Leben. Irgendwann habe ich den Entschluss gefasst, dass mein Leben wieder real werden soll, dass ich meine reales Leben wieder haben möchte. So habe ich mit Sport angefangen. Außerdem habe ich mit ein paar Psychologen, aber auch mit anderen Betroffenen aus SC gesprochen, um schrittweise aus SC, der virtuellen Welt rauszukommen. Das hat funktioniert. In meinem Job bin ich heute sehr zielstrebig und wieder erfolgreich und mein größtes Glück, ich habe vor 2 Jahren ein Töchterchen bekommen. Und ja, Secret City hatte mich sehr verändert. Ich weiß heute, dass eine virtuelle Welt egal welche, keine Fluchtmöglichkeit ist oder ein Ersatz von Gefühlen, die ich nur im echten Leben erleben kann. Und Ich glaube heute, viele Menschen (User) verstehen die virtuellen Welten teilweise falsch, weil sie sie nicht als Ergänzung sehen sondern als Ausweg. So zu denken, ist gefährlich, ich habe es gespürt Körperlich und Seelisch. Wenn man es aber wie ich schaffte, das Ganze zu überwinden, ist man viel stärker als vorher. Und ich kann heute glaubwürdig darüber Reden mit anderen und wieder ein glückliches Leben führen. Sicher ganz weg bin ich nicht aus Secret City, gehe gerne noch in der virtuellen Welt aber mit offenen Augen und habe extra Zeiten die ich dort verbringe und weis wann Schluss ist und schätze die reale Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Schließlich können nicht alle menschlichen Bedürfnisse virtuell befriedigt werden, aber darum gehst mir heute nicht mehr! Ich bin Glücklich!